Datenschutz und Distributed Ledger Die Bedeutung der DSGVO für Blockchain Seite: 2/2
Inhalt des Artikels: Seite 1: Die Bedeutung der DSGVO für Blockchain
Seite 2: Speicherung personenbezogener Daten bei Nichtzahlung in einer privaten Blockchain
Da ein Unternehmen jede gewünschte Information in Blockchains speichern kann - die dann im Rahmen des Erfassungsprozesses veröffentlicht wird - muss die DSGVO für jede Geschäftsanwendung betrachtet werden, die Blockchain-Technologien zur Verarbeitung personenbezogener Daten von EU-Bürgern einsetzt.
Eine Schlüsselfrage ist, ob eine der primären Eigenschaften von Blockchain – die Unveränderlichkeit vergangener Transaktionen – mit dem „Recht auf Löschung“ der DSGVO kollidiert.
Sobald eine Transaktion Teil der Blockchain-Historie geworden ist, gibt es keinen praktikablen, technischen Weg, die DSGVO-Richtlinien zur Löschung zu erfüllen. Die Daten können weder vom Unternehmen noch von den dezentralisierten, globalen Prüfern, die die Daten verarbeiten, gelöscht werden. Es scheint, als sei die DSGVO nicht kompatibel mit dieser Art der Blockchain-basierten Anwendung, wenn persönliche Daten in der Blockchain gespeichert werden. Unternehmen müssen daher genau überlegen, welche Daten sie in ihren öffentlichen Blockchain-Aufzeichnungen enthüllen.
Speicherung personenbezogener Daten bei Nichtzahlung in einer privaten Blockchain
Eine private Blockchain, die vollständig innerhalb eines Unternehmens verifiziert ist, hat zumindest das Potenzial, die oben genannten Probleme zu vermeiden – ist dabei aber höchst unpraktisch. Das grundlegende Design der Blockchain macht die Löschung noch immer sehr schwierig, aber da alle Prüfer und Verarbeiter der gleichen Autorität unterstellt sind, ist es zumindest möglich. Wenn es die gesamte Infrastruktur kontrolliert, könnte ein Unternehmen völlig neue interne Blockchains erzeugen, indem es die vorherigen Transaktionen erneut abspielt, aber diejenigen weglässt, die gelöscht werden müssen. Eine solche Rekonstitution würde jedoch jeden Wert, der durch den Einsatz der Blockchain-Technologie zur Sicherstellung der Transaktionsintegrität entsteht, fast vollständig untergraben.
Fazit
Die einfachste Lösung ist es, alle personenbezogenen Daten von öffentlichen oder privaten Blockchain-Transaktionsaufzeichnungen auszuschließen und diese Daten an anderer Stelle in einer veränderlicheren Form zu speichern. Die meisten Unternehmen benötigen keine Blockchain, um die Datenintegrität zu gewährleisten. Im Rahmen der DSGVO ist es daher sinnvoll noch einmal zu überlegen, ob es sich um die richtige Technologie für ihre Bedürfnisse handelt. Wenn dies der Fall ist, müssen sie sicherstellen, dass sie keine personenbezogenen Daten von EU-Bürgern in dieser unveränderlichen Form speichern.
Jesse Mundis ist Certified Information Systems Security Professional (CISSP) und Softwareingenieur bei Voltage von Micro Focus.
Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partnerportal CloudComputing-Insider erschienen.
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Blockchain
Blockchain ist ein dezentrales Transaktionsprotokoll zwischen zwei oder mehr Parteien. Jede Veränderung wird transparent erfasst.
Das. Das Protokoll liegt nicht auf einem einzigen Server oder Rechner vor, es befindet sich verteilt auf unzähligen Computern.
Dadurch ist niemand Besitzer des Protokolls. Weder Personen, noch Unternehmen oder Behörden können Macht über das Protokoll ausüben. Stattdessen hat jeder Protokollteilnehmer exakt die gleichen Möglichkeiten und Zugriffsrechte. Ein solchermaßen neutrales Protokoll wie Blockchain ist nicht manipulierbar.
Durch seine große Verteilung ist es nicht möglich es zu hacken. Die einzige Variante um eine Manipulation vornehmen zu können, besteht in der Mehrheit der Netzhoheit. Hat jemand mehr als 50 % des verteilten Datenstamms auf von ihm kontrollierten Geräten, wäre eine Manipulation denkbar.
Blockchain - Gründer und Geschichte im Detail
Die ersten Grundzüge zur kryptografisch abgesicherten Verkettung von Einzelblöcken wurden 1991 von Stuart Haber & W. Scott Stornetta beschrieben. 1996 folgte Ross J. Anderson, 1998 Bruce Schneier & John Kelsey. Im Jahr 2000 wurde von Stefan Konst eine allgemeine Theorie zu kryptografisch abgesicherten Verkettungen erstellt, woraus er dann unterschiedliche Umsetzungslösungen ableitete.
Blockchain als Protokoll und verteilte Datenbank entstand 2008, als Satoshi Nakamoto dieses im Whitepaper zu Bitcoin beschrieb. 2009 wurde von ihm die erste Implementierung der Software Bitcoin veröffentlicht. Dies war der Startschuss für Blockchain.
Wie funktioniert die Blockchain-Technologie?
Blockchain kennt keine Verwalter oder Administratoren. Die Mehrheit bestimmt den Umgang mit dem Protokoll. Blockchain-Transaktionen sind oft als finanzielle Transaktionen bekannt. Es kann sich aber auch um jegliche Art der Information handeln. Innerhalb einer Blockchain wird jede Transaktion protokolliert. Ein Vorgang kann nicht mehr unsichtbar gemacht werden.
Diese Transparenz basiert auf einem Journal der Blockchain, welches unermüdlich von den sogenannten Minern kontrolliert wird. Ein solcher Miner überprüft blockweise die abgelegten Informationen und teilt sie mit dem Netzwerk der angebundenen Teilnehmer. Auf diese Weise kann jeder Teilnehmer nachvollziehen, welche Aktionen in der Blockchain stattgefunden haben.
Blockchain-Technik - Eigenschaften und Funktionen
Bei Blockchain wird jede Information in Blöcken gespeichert. Welcher Art diese Information ist, ist unerheblich. Sie muss in eine Größe von 40 Byte passen und kann aus einem Vertrag, einem Testament, einer Finanztransaktion, einem Kaufvertrag, Aktieninformationen, einem Hashtag zu einer Datei oder ähnlichen Informationen bestehen.
Die angelegten Blöcke haben jeweils ein Journal, welches die Historie aufzeigt. Neu angelegte Blöcke sind mit den vorhergehenden Blöcken verbunden und enthalten eine Prüfsumme von diesen, welche in ihrem Journal gespeichert wird. Zusätzlich wird auch eine Prüfsumme des Gesamtblocks gespeichert.
Der Miner verifiziert die Blöcke und versiegelt diese. Versiegelte Blöcke werden niemals wieder verändert und stehen für immer allen Teilnehmern zur Ansicht bereit.
Blockchain am Beispiel von Bitcoin
Bitcoin (übersetzt "digitale Münze") ist ein dezentrales Zahlungssystem, welches weltweit Anwendung findet. Der Name Bitcoin steht zugleich für die Geldeinheit. Es existiert eine digitale Brieftasche, in der die eigenen Bitcoins gespeichert sind.
Mit dieser digitalen Währung kann bezahlt werden, indem eine Überweisung in Auftrag gegeben wird. Der Wechselkurs von Bitcoin bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage.
Die Bitcoin-Software verwaltet die dezentrale Blockchain-Datenbank. Alle Transaktionen werden dem Blockchain-Protokoll nach gespeichert.
Die Blockchain-Technologie bildet die Basis für Bitcoins und andere Kryptowährungen. Die Einführung des Bitcoins war gleichzeitig der erst praktische Blockchain-Anwendungsfall. Bei der „Blockkette“ - so die deutsche Übersetzung von Blockchain - handelt es sich um miteinander verkettete Datenblöcke, über die Transaktionen dezentral digital erfasst und registriert werden können.
Wenn heute von digitalen Geschäftsmodellen die Rede ist, taucht oft der Begriff „Blockchain“ auf. Manche verbinden damit die nächste digitale Revolution - ähnlich umwälzend wie die Einführung des Internets. Übersetzt bedeutet „Blockchain“ auf Deutsch „Blockkette“. Damit wird zwar ein wesentliches Merkmal bezeichnet, dennoch erschließt sich die Wortbedeutung nicht ohne weiteres.
Christian Brandstötter ist als studierter Betriebswirt seit 2010 als Autor zu Wirtschaftsthemen unter anderem für coincierge.de tätig und schreibt dort über die Themen Kryptowährungen, Blockchain und Bitcoin.
Blockchain-Technologie wurde in den 1990er Jahren erfunden
Die Blockchain-Technologie ist wenige Jahre alt. Erstmals umfassend anwendungsbezogen beschrieben wurde sie in einem Papier, das 2008 in einer Mailing-Liste unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto veröffentlicht wurde. Bis heute ist nicht klar, wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt - eine bestimmte Person, eine Personengruppe oder eine Institution. Das Paper diente als theoretische Grundlage für die kurze Zeit später etablierte Kryptowährung Bitcoin.
Bitcoins und die meisten anderen inzwischen generierten Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie. Das Anwendungsspektrum von Blockchains ist aber breiter und beschränkt sich nicht auf virtuelles Geld. Wer auch immer Satoshi Nakamoto ist - erfunden hat er das Blockchain-Prinzip nicht. Es wurde bereits in den 1990er Jahren mehrfach beschrieben, auch Ideen für eine kryptographische Währung gab es spätestens seit 1998.
So funktioniert die Blockchain-Technologie
Allgemein formuliert könnte man eine Blockchain als offene Liste von elektronischen Datensätzen („Datenblöcken“) bezeichnen, die kryptographisch (= über Verschlüsselungsverfahren) miteinander verkettet sind. Damit lässt sich ein digitales Register aufbauen, das anders als bei herkömmlichen Registern nicht an einem einzigen (elektronischen) Ort abgelegt ist, sondern dezentral auf allen Rechnern „verwahrt“ wird, die an den registrierten Transaktionen beteiligt sind. Man spricht von einer dezentralen, transparenten, unveränderlichen und anonymen Datenbankstruktur.
dezentral , weil es keine zentrale Instanz gibt, die Transaktionsdaten verwaltet. Die Blockchain findet sich vielmehr auf dem gesamten Netz von Rechnern, die an Transaktionen beteiligt sind. Mit jeder Transaktion wird die Blockchain erweitert und wieder dezentral abgespeichert. Jeder Datenblock enthält dabei Informationen der jeweils vorhergehenden Transaktion, so dass sich eine lückenlose, praktisch fälschungssichere Kette ergibt;
, weil es keine zentrale Instanz gibt, die Transaktionsdaten verwaltet. Die Blockchain findet sich vielmehr auf dem gesamten Netz von Rechnern, die an Transaktionen beteiligt sind. Mit jeder Transaktion wird die Blockchain erweitert und wieder dezentral abgespeichert. Jeder Datenblock enthält dabei Informationen der jeweils vorhergehenden Transaktion, so dass sich eine lückenlose, praktisch fälschungssichere Kette ergibt; transparent , weil Informationen über Transaktionen im System vollständig erhalten bleiben, unveränderlich dokumentiert sind und jeder Zugriff nachvollzogen werden kann;
, weil Informationen über Transaktionen im System vollständig erhalten bleiben, unveränderlich dokumentiert sind und jeder Zugriff nachvollzogen werden kann; unveränderlich , weil über das Verkettungsprinzip neue Informationen über weitere Blöcke unabänderlich im Rechner-Netz abgespeichert sind, sobald die Verkettung stattgefunden hat;
, weil über das Verkettungsprinzip neue Informationen über weitere Blöcke unabänderlich im Rechner-Netz abgespeichert sind, sobald die Verkettung stattgefunden hat; anonym, weil die Teilnehmer am System nur durch verschlüsselte Zahlenreihen repräsentiert werden, aber nicht namentlich bekannt sind.
Transaktionen mit Hilfe der Blockchain-Technologie funktionieren schnell (in Rechner-Geschwindigkeit), sicher (da eine Manipulation von außen kaum möglich ist) und sind sehr kostengünstig (weil der Transaktionsprozess verkürzt wird und ohne Transaktionsmittler auskommt). Allerdings werden nicht unerhebliche Rechnerkapazitäten benötigt, deren Bedarf mit der Zahl der Transaktionen im Zeitablauf steigt.
Der große Vorteil: Blockchain-Technologie ermöglicht Transaktionen ohne Zwischeninstanz
Das „Umwälzende“ an der Blockchain-Technologie ist, dass sie Transaktionen ohne eine zentrale Instanz möglich macht, die die Vorgänge registriert und verifiziert. Das System generiert „Vertrauenswürdigkeit“ und „Transaktions-Sicherheit“ quasi aus sich heraus. So kann zum Beispiel bei Bitcoin-Zahlungen komplett auf Banken oder Zahlungsabwickler verzichtet werden. Der Zahlungsvorgang findet unmittelbar zwischen den beteiligten Rechnern statt. Die Finanzbranche sieht die Blockchain daher zum einen als Bedrohung, weil sie klassische Funktionen eines Finanzintermediärs überflüssig werden lässt, zum anderen auch als Chance, weil sie Abwicklungsvorgänge effizienter macht.
Die denkbaren Anwendungen reichenaber weit über den Finanzsektor hinaus. Im Prinzip sind alle Geschäftsmodelle betroffen, wo Vermittlung stattfindet. Auch industrielle Prozesse könnten durch die Blockchain verbessert werden. Selbst im Verhältnis Bürger-Staat sind Anwendungen möglich - bei einem auf Blockchain aufbauenden Wahlsystem könnten Bürger zukünftig sicher und anonym direkt von zu Hause aus wählen.
Im nächsten Artikel lernen Sie, wie Sie Bitcoins kaufen können.