Große Daten

Digitaler Pionier

Frage der Woche: Wie sicher ist die Datenübertragung mit WeTransfer?

Frage: „Mein E-Mail-Anbieter erlaubt nur Dateianhänge bis maximal 10 Megabyte Größe. Das ist für die Übertragung meiner Urlaubsfotos viel zu wenig. Jetzt hat mir ein Bekannter den Dienst „WeTransfer“ empfohlen. Der ist ja ganz schön praktisch, allerdings habe ich Angst um meine Sicherheit und Privatsphäre, die ich sonst unter anderem mit einem VPN für Windows schütze. Sind meine Dateien dort denn auch wirklich ausreichend geschützt?“

Antwort: Wenn es ums Versenden von hochauflösenden Fotos, Videos oder anderen riesigen Dateien geht, wird’s in der Tat oft nervig. Entweder spielt der eigene E-Mail-Dienst nicht mit, oder das Postfach des Empfängers ist voll. Kurzum – große Dateien direkt an E-Mails anzuhängen ist alles andere als sinnvoll. WeTransfer ist aus diesen Gründen tatsächlich ein guter Tipp. Der Dienst überträgt ganz ohne Anmeldung oder sonstige Hürden Dateien bis zu einer Größe von 2 Gigabyte.

Dateien bei WeTransfer nicht geschützt

Dazu müssen Sie wissen: Sie laden die Dateien, die Sie versenden möchten, zunächst auf die Server von WeTransfer hoch und schicken dem Empfänger anschließend die Download-Adresse per E-Mail. Der Upload der Daten sowie das Versenden des Links erfolgen dabei verschlüsselt. Hier drohen also keine Gefahren. Aber:

Der Empfänger erhält eine unverschlüsselte E-Mail mit dem Link zur Datei. Unbefugte könnten diese E-Mail abfangen und so Zugriff auf die Dateien erhalten.

Die Dateien speichert WeTransfer ebenfalls unverschlüsselt, zudem kommen Server zum Einsatz, die auf US-Territorium stehen. Durch das Bundesgesetz „Patriot Act“ muss also jedes US-Unternehmen die Dateien seiner Kunden herausrücken, zumindest, wenn Geheimdienste wie das FBI anklopfen. Nicht einmal ein Gerichtsbeschluss muss zwingend vorliegen. Die strengen europäischen Datenschutzrichtlinien greifen nicht, obwohl WeTransfer aus den Niederlanden stammt.

Wichtig daher: Verschicken Sie keine sensiblen Dateien, zum Beispiel Daten für Ihre Steuererklärung, Firmendokumente oder private Fotos unverschlüsselt per WeTransfer!

So verschicken Sie Ihre Dateien per WeTransfer verschlüsselt und sicher

Der Ausweg aus dem Dilemma: Verpacken Sie Ihre Dateien, die Sie per WeTransfer verschicken, in ein passwortgeschütztes, verschlüsseltes Dateiarchiv. Das erledigen Sie ganz schnell und einfach mit dem Gratisprogramm 7-Zip.

Laden Sie 7-Zip kostenlos von der Seite www.7-zip.de herunter und installieren das Programm.

Kopieren Sie gegebenenfalls alle Dateien, die Sie versenden möchten, mithilfe des Windows-Explorers in einen Ordner. Möchten Sie nur eine große Datei versenden, können Sie sich diesen Schritt sparen. Klicken Sie anschließend mit der rechten Maustaste auf den Ordner (oder die Datei), den Sie verschlüsseln möchten. Im Kontextmenü wählen Sie 7-Zip und Zu einem Archiv hinzufügen. Wählen Sie als Archivformat Zip und als „Verfahren“ AES-256.

Tippen Sie im Bereich Verschlüsselung ein Passwort ein. Nach einem Klick auf OK wird der Ordner geschrumpft und gesichert. Sie finden ihn an gleicher Stelle mit der Dateiendung .zip.

Versenden Sie die Datei mit WeTransfer. Das Passwort zum Entpacken der Dateien teilen Sie dem Empfänger am besten auf einem anderen Weg mit, etwa per Telefonat, SMS oder WhatsApp. Hinweis: Der Empfänger benötigt für die Passworteingabe ebenfalls 7-Zip.

Haben Sie auch eine Frage, auf die Sie brennend gerne eine Antwort hätten? Dann schreiben Sie sie uns doch einfach in die Kommentare weiter unten!

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